Die deutsche Synchro ist für‘n Arsch?!


 

Hi!
Ich dachte, ich gehe heute mal ein bisschen auf die Deutsche Synchronisation in Animes ein, die ja von den meisten mehr gehatet wird als die neue Netflix Version von Death Note …
Also Fangen wir mal an.

In Japan werden Synchronsprecher gefeiert, wie Popstars. Der Beruf ist dort sehr gefragt und es ist sicherlich nicht leicht in die Branche einzusteigen. In Deutschland hingegen ist der Beruf des Synchronsprechers nicht dementsprechend populär und wird auch meiner Meinung nach zu wenig respektiert. Unter Sprechern ist es nicht anders als bei anderen Künstlern: Musiker, Schreiber, Zeichner, etc., die einen sind begabt und die anderen nicht. Es gibt Naturtalente und Leute, die sich ihren Weg erst erkämpfen mussten doch selbst dann einfach nicht das Talent dazu haben. Und solche Leute werden leider Gottes, gegebenenfalls von einem Publisher angesprochen und für die Synchronisation eines bestimmten Werkes gecastet und bekommen im schlimmsten Fall auch noch die Rolle. Ob ein Sprecher nun geeignet oder ungeeignet ist, ist reine Ansichtssache.

Aber ist die Deutsche Synchro wirklich so schlecht?
Natürlich kann die deutsche Synchro den japanischen Vorbildern nicht ganz gerecht werden und fällt meist in ihren Schatten, das muss aber nicht zwangsläufig der Fall sein. Ich könnte euch auf Anhieb 4 Anime nennen, wo die deutschen Stimmen die japanischen sogar übertreffen! So ein Talent muss man erstmal haben! Leider kann ich auch vom Gegenteil berichten und viele Anime nennen, wo das nicht so ist.


Beginnen wir erst einmal mit ein paar positiven Beispielen: Detektiv Conan,
mein absoluter Lieblingsanime! ~fangirlschrei~ ^^
Wie viele wissen werden, gibt es von Detektiv Conan nur 333 von (momentan) 894 Folgen auf Deutsch. Ich auf jeden Fall habe mich nicht nur in die Story, sondern auch in die hervorragende Synchronisation verliebt!

 

 

 

 

Vor allem Shinishis Synchronsprecher (Tobias Müller) finde ich sehr toll und er spricht seine Rolle perfekt! Auch Rans Stimme, die im deutschen Giuliana Jakobeit übernommen hat, ist sehr passend und hört sich auch sehr, sehr schön an. Nicht nur die beiden sind gut besetzt! Alle Sprecher passen perfekt zu ihren Charakteren, dadurch wird das ganze selbstverständlich anschaulicher und es macht umso mehr Spaß zuzuhören/sehen. Doch als die 333 Episode beendet war (die dazu noch einen Cliffhanger beinhaltet) war ich umso enttäuschter, als ich die nächste Folge begann. Eine wirklich grottige japanische Synchro, wo die Sprecher absolut nicht zu den Charakteren passen, also das genaue Gegenstück zu der deutschen Version. Zum Glück vieler Fans hat sich Prosiebenmaxx und KAZÈ dazu entschlossen neue Folgen nach Deutschland zu bringen, also, das Warten lohnt sich ^^.

Ein anderes Beispiel ist „Ranma½“,
letztens angefangen und sofort verliebt 😍. Story, Charakter, alles! Umso erschütterter war ich als ich von dem Tod des Synchronsprechers von Ranmas männlicher Hälfte erfahren habe. Clemens Ostermann ist am 30.4.2007 an einer Lungenembolie während einer Aufnahme im bayrischen Rundfunk gestorben und das im Alter von gerade mal 23 Jahren.
Zugegeben, ich habe mich wirklich in seine Stimme verliebt und es ist, nachdem man so etwas erfahren hat noch schwerer das ganze zu verdauen. Zu wissen das man eine Stimme, die man so liebt, die man so gerne hört, nie mehr zu hören bekommt, ist wirklich traurig. Ich selber finde allerdings, dass sich solche Aussagen irgendwie, wie soll ich es sagen, respektlos anhören, da es doch für die Familie wesentlich schlimmer sein musste als für jemanden, der diese Person nicht einmal persönlich kannte. Dennoch ist es sehr tragisch und es machte mich auch schon das eine oder andere mal wirklich traurig und nachdenklich. Aber ich schweife ab.

 

Wie gesagt eine atemberaubende Synchronisation, welche man leider nur bis Folge 80 „P-chans Geheimniss“ genießen kann. Auch hier wollte ich, nachdem ich mich aufs neue in einen Anime verliebt hatte, weiter schauen und welch eine Überraschung ~würg~ Genau dasselbe Spiel, wie bei Detektiv Conan, Sprecher die einfach nicht zu den Rollen passen. Die japanische Synchro ist sicher nicht schlecht, aber, wenn man davor den Vergleich zur deutschen hat, wirkt diese, wie sonsta was. Ich kann mich einfach nicht an diese Stimmen gewöhnen, es geht nicht!
Also habe ich nach hundert Jahren KAZÉ angeschrieben, ob es nicht doch eine Möglichkeit gäbe die Lizenz der Folgen 81–161 von Ranma½ zu sichern und vielleicht bei Prosiebenmaxx ins Nachmittagsprogramm aufzunehmen. Noch wurde mir nicht geantwortet, doch ich hoffe, dass aus dieser Idee vielleicht früher oder später Realität wird. Aber genug davon.

 

Kommen wir zu den negativen Beispielen.
Erwähnt jemand „schlechte-deutsche-Synchro“ fällt mir auf einen Schlag ein Anime ein: Shigatsu wa kimi no Uso  oder zu deutsch „Your Lie in April ~ Sekunden in Moll“. Ein wirklich herzergreifender Anime, der mich sogar motivierte mich nach langer, langer Zeit wieder ans Klavier zu setzen.

 


Kurze Story-Zusammenfassung Der 14-jährige Arima Kousei spielt schon von klein auf Klavier. Aufgrund eines traumatischen Ereignisses in seiner Kindheit hört Arima mit der Musik auf. Er kann die Töne, die er spielt, nicht mehr hören. Eines Tages tritt die junge Geigerin Kaori in sein Leben und verändert es komplett, so, dass auch er wieder beginnt Klavier zu spielen. Doch bald wird er feststellen das die Musik ihm noch viele andere Dinge, als seine Mutter nehmen wird.

 

Ich (in meinem jugendlichen Leichtsinn) auf play geklickt: 1. Folge: Einfarbig bunt (Ger dub)
Gott das war ein Fehler. Es ist nicht so, dass dort keine talentierten Sprecher mitsprechen (also bei den meisten ist das so ~hust, hust~), die beiden Protagonisten werden sogar von 2 sehr bekannten Stimmen vertont. Konrad Bösherz spricht den Hauptcharakter Arima Kousei. Er ist sehr bekannt und sprach unter anderem auch in der beliebten Nick-Serie „Victorious“ als Robbie Shapiro. Kaori Miyazono wird gesprochen von Rieke Werner. Sie kennt man aus Animes, wie „assasination classroom“ als Kaede Kayano oder in „Nisekoi: Liebe Lügen & Yakuza“ als Kosaki Onodera. Auch spricht Sebastian Fitzner mit, den man in der Serie „Black Butler“ als Ciel Phantomhive hören konnte.
Rundum sind das alles Synchronsprecher, die ich gerne höre und die ihren Job auch echt gut machen, aber leider sind sie SO verdammt unpassend besetzt. Ich meine Konrad Bösherz Stimme passt absolut nicht zu Arima. Dann haben wir da noch eine Kandidatin, wo mir die Stimme einfach nicht gefällt und sie dazu noch schlimm besetzt ist. Laura Elßel spricht Tsubaki Sawabe. Hier ist es wahrscheinlich doch Geschmackssache, aber ich kann sie einfach nicht leiden. Ich glaube wirklich, dass sie der Grund war, warum mich der Anime anfangs so abgeschreckt hat.
Mal abgesehen davon, dass die Sprecher nicht zu den Rollen gepasst haben, konnten sie in bestimmten Situationen manche Sachen nicht richtig rüber bringen. Zum Beispiel bei einigen lustig wirkenden Szenen, wo Animecharaktere auch gerne mal als Chibi dargestellt werden, haben sie kläglich versagt.
Die japanische Synchronisation war im Gegensatz dazu sehr gut und überzeugend. Hat echt Spaß gemacht sich die Serie anzusehen.

 

Fazit:

Man kann nicht wirklich sagen, dass die deutsche Synchronisation schlecht ist. Viele empfinden das allerdings so, die Geschmäcker sind eben verschieden. Mir persönlich ist es egal, ob nun ger sub oder dub (obwohl ich dub bevorzuge ;)) nur nicht eng dub! … aber das ist ein anderes Thema.


Können eurer Meinung nach die deutschen Synchronsprecher ihren japanischen Vorbildern nun das Wasser reichen oder nicht? Wie seht ihr das?
Schreibt’s in die Kommentare, ich bin gespannt.


~ Cya

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Kommentare: 1
  • #1

    #Hater (Montag, 15 Juni 2020 19:30)

    Du hast wegen Your Lie In April gar keine Ahnung. Konrad Bösherz war besser als die japanische Original Stimme. Er bringt perfekt das traurige und depressive rüber. Ich hab das selber verglichen und die deutsche Synchro war so perfekt. Guck dir den Anime nochmal an und guck ihn dir auf deutsch wirklich komplett durch.